Heilpflanzen als Unterstützung bei COVID-19?

Die antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften der nachfolgend aufgelisteten Heilpflanzen könnten den Verlauf einer COVID-19 Erkrankung eventuell positiv unterstützen – vor allem, wenn sie im Anfangsstadium der Erkrankung eingesetzt werden. Bitte beachten Sie, dass diese Informationen keinen ärztlichen Rat ersetzen.

Thymian (Thymus vulgaris)

Thymian ist ein Spezialist für die Lungen und Atemwege und ist eine mächtige Waffe im Kampf gegen verstopfte Atemwege und verschleimte Bronchien. Im Thymian befinden sich äusserst wirksame antiseptische ätherische Öle, die als natürliche Antibiotika eingestuft werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Antibiotika besitzt Thymian – z. B. als Tee – jedoch die Fähigkeit, sowohl bei Bakterien als auch bei Viren Wirkung zu zeigen.

Thymian wird seit der Antike als Lungenmedizin verwendet und findet auch heute noch häufig Einsatz in der Prävention sowie der Therapie von Infektionen der Atemwege – ob Bronchitis, Halsschmerzen oder Lungenentzündungen.

Thymiantee

Für einen Thymiantee übergiessen Sie 1-2 TL Thymiankraut mit 200 ml kochendem Wasser und giessen den Tee nach 5 bis 10 Minuten ab, wovon täglich 2 bis 4 Tassen getrunken werden können.

Thymiantinktur

Auch eine Thymiantinktur kann zum Einsatz kommen. Dosiert wird sie nach den Einnahmeempfehlungen des Herstellers. Macht man sich die Tinktur selbst, nimmt man 3-mal täglich 20 bis 30 Tropfen. Tinktur selber herstellen

Echter Alant (Inula helenium)

Vom Echten Alant wird die Wurzel verwendet. Sie riecht in frischer Form nach Banane, getrocknet dann nach Weihrauch oder ein bisschen nach Vanille mit Kampfergeschmack. Der Alant ist eine alte Heilpflanze, die schon in sehr frühen Zeiten bei verschleimten Atemwegen und zur Stärkung der Lungenfunktion eingesetzt wurde.

Die Pflanze gilt aufgrund ihrer antibiotischen, schleimlösenden und krampflindernden Wirkungen bei Lungenproblemen als ideale Heilpflanze für Menschen, die an Bronchitis, Erkältungen, Atemnot, Brustschmerzen und Reizhusten leiden. Der Alant erweitert die Atemwege, entspannt die Bronchien und lässt wieder gut durchatmen. Man kann die Alantwurzel auch mit anderen Heilpflanzen für die Atemwege mischen, z. B. mit Thymian und der Primelwurzel (Mischungsverhältnis 4 : 3 : 1)

Zubereitung

Da die Alantwurzel eine sog. „harte Droge“ mit ätherischem Ölgehalt ist, stellt man aus ihr ein Infusmazerat her. Auf diese Weise gelingt es, möglichst viel ihrer Wirkstoffe im Tee zu lösen. Ein gehäufter Teelöffel der zerkleinerten Alantwurzel wird dazu mit kochendem Wasser übergossen. Dann lässt man den Tee bis zum Erkalten ziehen. Anschliessend kann er wieder schonend erwärmt und schluckweise getrunken werden – und zwar drei Tassen täglich über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen.

Echter Alant ist jedoch auch in Form von Tinkturen erhältlich, oder man macht sich die Tinktur, wie schon beim Thymian erwähnt, einfach selbst.

Achtung: Beim Echten Alant kommt es gelegentlich zu allergischen Reaktionen, so dass empfindliche Personen vorsichtig sein sollten.

Eukalyptus

Die Pflanze verbessert den Zustand der Atemwege und lindert Beschwerden im Rachenbereich. Der Eukalyptus ist gar so stark wirksam, dass er auch gegen Bakterien (Stapyhlococcus aureus) wirkt, die bei Antibiotika längst resistent sind. Auch ist bekannt, dass der Eukalyptus sehr gut bei Pilzerkrankungen helfen kann – ob im Darm oder auch auf der Haut. Und zuguterletzt kann man das Öl auch in schmerzende Rheumastellen einreiben, da es analgetisch (schmerzlindernd) wirkt.

Heutzutage ist der Eukalyptus ein Hauptbestandteil vieler Hustensäfte. Verantwortlich für seine gute Wirkung auf die Lungengesundheit ist der Stoff Cineol.

Cineol wirkt schleimlösend und hustenstillend, beseitigt Verstopfungen in den Nasennebenhöhlen und beruhigt Entzündungen, wo auch immer sie sich in den Atemwegen aufhalten. Ein zusätzlicher Bonus besteht darin, dass Eukalyptus grosse Mengen an Antioxidantien enthält, und daher das Immunsystem im Kampf gegen Erkältungen und andere Erkrankungen optimal unterstützen kann.

Zubereitung

2 TL getrocknete und fein zerstossene Eukalyptusblätter werden mit heissem Wasser (150 bis 200 ml) aufgegossen. Man lässt den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen, giesst ihn ab und trinkt ihn sodann in kleinen Schlucken. Bis zu 5 Tassen pro Tag kann man davon bei akuten Erkrankungen trinken. Der Tee kann auch gegurgelt werden, z. B. bei Halsschmerzen. Noch besser ist es, wenn man den Eukalyptus mit Thymiankraut und Anisfrüchten kombiniert (Verhältnis 1 : 1 : 1).

Allerdings ist ein solcher Eukalyptustee weitaus weniger wirksam als das ätherische Öl des Eukalyptus. Man kann das Eukalyptusöl inhalieren, entweder mit Hilfe eines Inhalators oder aber auch das Öl auf ein Tuch oder Duftstein tröpfeln und dann einatmen.

Achtung: Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte das ätherische Eukalyptusöl nicht angewandt werden.

Königskerze (Verbascum)

Sowohl die Blüten als auch die Blätter der Königskerze werden dazu verwendet, Pflanzenextrakte herzustellen, die sich positiv auf die Lungen auswirken. Die Königskerze wird von Naturheilkundlern dazu eingesetzt, überschüssigen Schleim aus der Lunge zu befördern, die Bronchien zu säubern und Entzündungen zu lindern, die sich in den Atemwegen festgesetzt haben.

Die Königskerze wirkt ausserdem bei trockenen und gereizten Schleimhäuten reizlindernd. Sie enthält Pflanzenschleimstoffe, die sich schützend auf die Atemwege legen. Quälender Hustenreiz oder Kratzen im Hals verschwinden. Die Schleimstoffe der Königskerze schützen auch vor trockener und staubiger Luft, vor Autoabgasen und Zigarettenrauch.

Ausserdem verhindern sie, dass sich Bakterien auf den Schleimhäuten niederlassen können. Die Königskerze schmeckt mild und angenehm und wird auch von Kindern gerne gemocht.

Zubereitung

Bei der Königskerze kann man in der Zubereitung sehr variieren und damit auch die gewünschten Wirkungen erzielen. Ein lauwarmer Aufguss beispielsweise kann reizlindernd wirken (30 Minuten ziehen lassen), während ein heisser Aufguss auswurffördernd wirkt (10 Minuten ziehen lassen). Anschliessend muss der Tee durch ein sehr feines Sieb gegossen werden, um die Härchen der Königskerze auszufiltern. Für 1 Teelöffel getrocknete Königskerzenblüten nimmt man 150 ml Wasser.

Vogelknöterich (Polygonum aviculare)

Der Vogelknöterich ist nicht nur eine sehr unscheinbare Pflanze, er ist auch noch sehr unbekannt, was seinen Einsatz als Heilpflanze für die Lungen betrifft. Es ist der hohe Kieselsäuregehalt, der sich auf das Lungengewebe resistenzsteigernd auswirken soll. Verwendet man allein den Vogelknöterich bei akuten Atemwegserkrankungen, ist seine Wirkung eher schwach. Er sollte in diesem Fall daher anderen Lungenkräutern beigemischt werden (z. B. einer Mischung aus Süssholz, Anis, Thymian und Königskerze).

Will man aber vorbeugend die Lungen und Bronchien stärken oder dies bei chronischen Lungenkrankheiten tun, dann kann man den Vogelknöterich langfristig (über viele Monate hinweg) zur Resistenzsteigerung der Atemwegsorgane einsetzen und allein vom Vogelknöterich täglich 3 Tassen trinken.

In einem historischen Rezept wird der Vogelknöterich (6 Teile) zu diesem Zweck mit anderen kieselsäurehaltigen Heilpflanzen gemischt, nämlich mit dem Ackerschachtelhalm (3 Teile) und dem Hohlzahnkraut (2 Teile). Das Mengenverhältnis ist in Klammern angegeben.

Zubereitung

3 TL der getrockneten und zerkleinerten Pflanzen werden 10-12 Stunden (über Nacht) in kaltes Wasser gelegt (450 ml). Anschliessend kocht man auf und lässt bis zu 30 Minuten sanft köcheln, damit sich die Kieselsäure lösen kann.

Holunderbeeren

Holunderbeeren lassen sich sehr leicht in einen Sirup verwandeln. Dieser hat sich in Studien als so wirksam erwiesen, dass er die Krankheitsdauer bei Grippeinfektionen verkürzen konnte. Der Holunderbeerensirup erhöht die Anzahl der Grippe-Antikörper, stärkt also das Immunsystem dahingehend, dass es mit einer Grippe viel besser zurechtkommt und der jeweilige Mensch wieder schneller gesund wird.

Den Holunderbeerensirup könnte man in der aktuellen Grippe- und COVID-19-Situation natürlich auch vorbeugend nehmen.

Andorn (Marrubium vulgare)

Andorn ist heutzutage als Heilpflanze fast ein wenig in Vergessenheit geraten. Paracelsus nannte das Heilkraut den „Arzt der Lunge“ und Dioskurides schrieb dazu: „…führt auch den Schleim aus der Brust„.

Aufgrund seiner expektorierenden Eigenschaften wird der Andorn vornehmlich bei Atemwegserkrankungen wie trockenem Husten, Katarrhen der Luftwege und akuter und chronischer Bronchitis eingesetzt. Diese Wirksamkeit wird zudem durch seine spasmolytischen, analgetischen und Gefäss relaxierenden Eigenschaften unterstützt.

Andorntee

Auch ist das Andornkraut als getrocknete Droge zur Zubereitung als Tee in Apotheken erhältlich. Dazu 2 Teelöffel des getrockneten Krauts mit ¼ L kochendem Wasser übergießen und 3 bis 5 Minuten ziehen lassen. Dann abseihen. Von diesem Tee können bis zu 5 Tassen täglich getrunken werden

Weiterführende Quellen

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/
https://www.phytodoc.de/